In (m)einer idealen Welt, machst du dir Gedanken über die Anschaffung einer Katze, bevor du dich in einen kleinen Zwerg verguckst, der dich dann idealerweise für die nächsten mindestens 20 Jahre begleiten wird.
Grundregel 1 – Einzelhaltung von Kitten ist ein No-Go
Kitten hält man niemals in Einzelhaltung. Da sind Verhaltensprobleme besser vorhersagbar als das Wetter von morgen, insbesondere bei Wohnungskatzen.
Auch falls deine Katze eines Tages (nach der Kastration, dem Chippen und der Registrierung bei Tasso der dem Haustierregister) ein Freigänger werden soll, ist Einzelhaltung nicht ideal. Bis deine Katze mit sechs bis acht Monaten endlich raus darf, würde das Katzenbaby bei dir alleine sein. Den ganzen Tag – während du zur Arbeit gehst, Freunde triffst, ins Kino oder feiern gehst?
Wie wäre das wohl für ein Menschenkind? Doof, oder? Also Kitten immer zu zweit! Am besten vertragen sich Geschwister. Was das Geschlecht angeht, hört man oft den Rat, dass sich gleichgeschlechtliche Katzen besser verstehen, aber letztlich hängt es an dem Charakter der Tiere.
Wenn du wirklich nur eine einzelne Katze halten möchtest, informiere dich bei den Katzenschutzvereinen oder den Tierheimen in deiner näheren Umgebung. Häufig gibt es dort erwachsene Katzen (die auch durchaus noch jung sein können), die sich mit anderen Katzen aufgrund mangelnder Sozialisierung oder der Persönlichkeit nicht vertragen haben und deshalb gerne Einzelprinzen oder Einzelprinzessinnen sein möchten.
Wo bekomme ich eine Katze her?
Generell sind Tierschutzvereine und Tierheime gute Anlaufstellen.
Ebay-Kleinanzeigen ist keine gute Anlaufstelle. Zum Glück soll den Vermehren dort nun endlich das Handwerk gelegt werden, indem Katzen unter 12 Monaten nicht mehr angeboten werden dürfen. Denn eine Britisch Kurzhaar bekommt man nicht bei seriösen Züchtern für 250 Euro… Ist eine Rassekatze überhaupt das Richtige oder solltest du dir besser auch diesen Artikel über Qualzuchten durchlesen? Falls dir der Begriff gar nichts sagt, dann bitte lies das auf jeden Fall kurz durch! Falls es tatsächlich eine Rassekatze sein soll, kannst du auch hier wieder nach „Rasse XYZ in Not“ googeln oder dich nach seriösen Züchtern umschauen. Die findest du leider üblicherweise nicht um die Ecke. Wenn du sicher sein möchtest, dass du die Katze bekommst, die gut zu dir passt, schau mal hier nach! Eine Checkliste für die Auswahl findest du hier zum Nachlesen.
Katzenausstattung – wichtiger Aspekt der Anschaffung einer Katze!
Bitte informiere dich vor der Anschaffung deiner Katze über die Ausstattung, die du benötigst (Toiletten, Streu, hochwertiges Nassfutter, Trinkbrunnen, Kratzsäulen, Cat-Walks, Kratzbäume, Katzenhöhlen, Bürste, Spielzeug usw.) und die Bedürfnisse und Besonderheiten deiner Wunschkatze/n. Zum Beispiel ist bei Langhaarkatzen mitunter eine aufwändigere Fellpflege nötig. Bengalen sehen toll aus, sind dank Insta und TikTok total „in“, aber kannst du ihren Bedürfnissen nach Action, Bewegung und Kopfarbeit wirklich nachkommen?! Jeden einzelnen Tag? Alles, was du über Katzen wissen solltest, findest du übrigens in meinem Buch!
Katzen krankenversichern? Echt jetzt?
Schließe auf jeden Fall eine Krankenversicherung ab, wenn das Alter der Katze es noch zulässt. Katzen können Unfälle haben (auch reine Wohnungskatzen) oder Krankheiten bekommen. Zahnprobleme, die unter Vollnarkose behandelt werden müssen, sind leider alles andere als selten. Mehr dazu gibt’s in diesem Artikel!
Frage dich ehrlich, was du deiner Katze bieten kannst und was du dir von ihr wünschst!
Bist du vegan/ vegetarisch unterwegs und planst deine Katze auch so zu ernähren? Dann solltest du die Wahl deines Haustiers nochmal überdenken. Katzen sind obligate Karnivoren, das bedeutet, dass sie Fleisch brauchen für ihren Stoffwechsel und auch für ihr Wohlbefinden. Vielleicht wäre ein herbivores Haustier die bessere Wahl für dich, z. B. zwei Kaninchen?