Streit zwischen Katzen – Typische Ursachen und 5 Lösungsansätze

von | 02.10.24

Streit zwischen Katzen in einem Mehrkatzenhaushalt ist ein häufiges Problem, das oft unterschätzt wird. Die Anzeichen sind oft subtil und werden von uns Menschen nicht sofort erkannt. Doch genau diese Spannungen können das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Katzen beeinträchtigen. In diesem Blogbeitrag erfährst du die häufigsten Ursachen für Streit zwischen Katzen und wie du ihnen helfen kannst, besser miteinander auszukommen.

Ursachen für Streit zwischen Katzen

Die Gründe für Spannungen und Streitigkeiten zwischen Katzen können vielfältig sein:

1. Einführung einer neuen Katze: In den meisten Fällen treten Spannungen auf, wenn eine neue Katze in den Haushalt kommt. Laut einer Umfrage berichten 73,3 % der Mehrkatzenhaushalte, dass die Probleme nach der Einführung einer neuen Katze begonnen haben. Häufig fehlt eine langsame, gut geplante Einführung, was zu territorialen Konflikten führt.

2. Konkurrenz um Ressourcen: Katzen sind sehr individualistische Tiere, und auch wenn sie in Gruppen leben, haben sie oft ihre eigenen Präferenzen und Bedürfnisse. Wenn Futterstellen, Schlafplätze oder Toiletten knapp oder schlecht verteilt sind, kann es zu Konkurrenz und damit zu Streit kommen.

3. Stress und Krankheit: Oft übersehen wir, dass eine kranke Katze oder eine Katze unter Stress anders auf ihre Mitkatzen reagiert. Schmerzen oder Unwohlsein können dazu führen, dass sie gereizter auf Artgenossen reagiert und Auseinandersetzungen sucht.

4. Mangelnde soziale Bindung: Nicht alle Katzen in einem Haushalt bilden enge soziale Bindungen. Wenn Katzen nur miteinander koexistieren, ohne tatsächlich soziale Bindungen aufzubauen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Spannungen entstehen.

5. Langeweile: besonders bei Wohnungskatzen kann man Streit oft darauf zurückführen, dass die Tiere nicht ausgelastet sind. Auch wenn man mehrere Katzen anschafft, damit sie sich miteinander beschäftigen können, muss das nicht zwangsläufig so funktionieren, wie der Mensch es sich wünscht.

Typische Anzeichen für Spannungen erkennen

Es ist nicht immer leicht zu erkennen, wann Katzen wirklich streiten oder wann sie einfach spielen. Ein gutes Indiz sind jedoch die subtilen Verhaltensweisen, die Katzen zeigen:

– Starren: Eine Katze blockiert den Weg der anderen durch intensives Starren.
– Verstecken: Eine Katze verbringt viel Zeit versteckt, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
– Schwanzpeitschen oder Zucken: Diese Zeichen sind oft Anzeichen von Unbehagen oder Stress.
– Physische Auseinandersetzungen: Wenn es zu Fauchen, Knurren, Jaulen oder sogar Kämpfen kommt, ist klar, dass die Spannungen ein ernstes Problem darstellen.

Lösungen für Harmonie im Mehrkatzenhaushalt

Damit deine Katzen harmonischer zusammenleben, gibt es einige Strategien, die du anwenden kannst:

1. Sichere Rückzugsorte schaffen: Jede Katze braucht ihren eigenen, ungestörten Rückzugsort. Stelle sicher, dass jede Katze einen sicheren Schlafplatz hat, den sie nach Bedarf nutzen kann. Vertikale Strukturen wie Kratzbäume oder Wandregale helfen dabei, den Raum effizienter zu nutzen.

2. Ressourcen klug verteilen: Es sollten genug Futterstellen, Wasserquellen und Katzenklos vorhanden sein, um Konkurrenz zu vermeiden. Stelle diese an verschiedenen Orten auf, sodass die Katzen nicht das Gefühl haben, um ihre Bedürfnisse kämpfen zu müssen.

3. Langsame Einführung neuer Katzen: Wenn du eine neue Katze einführst, lass dir Zeit! Die Katzen sollten sich schrittweise an den Geruch und die Anwesenheit der neuen Katze gewöhnen. Verwende dazu auch synthetische Pheromone, die helfen, Spannungen zu mindern. Schaffe zunächst in dem am wenigsten genutzten Raum ein “Basislager” für die neue Katze(n).

4. Gezielte Spielzeiten: Einige Katzen haben einen höheren Spieltrieb als andere. Um überschüssige Energie und mögliche Spannungen abzubauen, können regelmäßige Spielzeiten mit der ganzen Katzengruppe helfen, überschüssige Energie abzubauen. Genauso wichtig ist aber auch individuelle Spielzeit, besonders mit jüngeren, aktiveren Katzen.

5. Trennung bei Konflikten: Wenn es zu heftigen Auseinandersetzungen kommt, trenne die Katzen zeitweise und gib ihnen Raum, sich zu beruhigen. Nutze dabei keine Bestrafungen, sondern lenke die Katzen mit sanften Mitteln ab, etwa indem du sie zu einem anderen Spielplatz oder Ruheort führst.

Fazit

Streit zwischen Katzen ist oft ein Zeichen dafür, dass ihre Umwelt nicht optimal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Durch eine durchdachte Gestaltung der Umgebung und gezielte Maßnahmen kannst du helfen, Spannungen abzubauen und deinen Katzen ein friedlicheres Zusammenleben ermöglichen. Beobachte das Verhalten deiner Katzen aufmerksam, um frühzeitig auf Anzeichen von Unbehagen reagieren zu können.
Eine Garantie gibt es leider nicht – Katzen sind genauso Individuen wie wir.

Mit diesen Tipps kannst du aber den Grundstein für Harmonie und Wohlbefinden in deinem Mehrkatzenhaushalt legen!

Grundlagen und mehr Tipps findest du in meinem Buch “Glückliche Katzen” und in den beiden Videokursen zu Verhalten und Gesundheitsvorsorge.

Hallo und Brrriiit!

Mein Name ist Xenia. Bei mir dreht sich alles um Katzengesundheit und Katzenverhalten.
Ich bin ausgebildete Tierheilpraktikerin und Katzenverhaltensberaterin.

Katzen-Newsletter

Melde Dich an für Neuigkeiten und Tipps in unregelmäßigen Abständen.

Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.

.
Bild enthält Informationen zum Katzenclub

Finalist beim Amazon-Schreibwettbewerb 2022

Glückliche Katzen: Verhalten verstehen, Wohlbefinden fördern, Gesundheitsvorsorge verbessern

Du möchtest deine Katze verstehen?
Es ist dir wichtig, dass sie lange gesund bleibt?

Dieses Katzenbuch vereint veterinärmedizinisches mit heilpraktischem Wissen, basiert auf aktueller Verhaltensforschung und schließt die langjährigen Erfahrungen der Autorin als Katzenhalterin und Katzentherapeutin mit ein.

Erhältlich versandkostenfrei bei mir, in jeder Buchhandlung und auf Amazon!

Consent Management Platform von Real Cookie Banner