Katzen und Niereninsuffizienz
»Meine Katze hat CNI«
Das hören wir Katzenfreunde leider oft und es liegt daran, dass ca. 30 % der Katzen über 15 Jahren von chronischem Nierenversagen (auch chron. Nierenerkrankung, Insuffizienz – abgekürzt CNI) betroffen sind.
1. Was machen die Nieren überhaupt?
Man merkt nur, dass die Nieren arbeiten, weil die Katzen (und wir) mehrmals täglich Urin absetzen. Sie:
- sorgen für die Ausscheidung von Abbauprodukten der Nahrung (z. B. Harnstoff, Kreatinin) über den Urin;
- regulieren den Wasserhaushalt, die Blutsalze (z. B. Natrium, Kalium, Calcium) und den Säure-Basen-Haushalt des Körpers; und
- produzieren und aktivieren einige wichtige Hormone.
2. Wenn die Nieren der Katze schlechter arbeiten
Wenn das Gewebe der Nieren z. B. altersbedingt, durch Erkrankungen (z. B. Infektionen), Vergiftungen (z. B. Pflanzen wie Lilien), Unfälle (Trauma nach Autounfall z. B.) oder durch Erbrankheiten (Polyzystische Nierenerkrankung, #PKD) seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann, spricht man von einer »Niereninsuffizienz«, die Arbeit der Nieren lässt nach.
Und was bedeutet das?
Das bedeutet eben, dass die vielen Prozesse, für die wir die Nieren brauchen, nicht mehr so laufen, wie wir es gewohnt sind. Das geht auch eine ganze Zeit lang gut, man nennt das Kompensation, d. h., das noch funktionsfähige Nierengewebe arbeitet mehr, um den Schaden auszugleichen.
Daran liegt es, dass Symptome der Niereninsuffizienz erst dann auftreten, wenn 2⁄3 bis ¾ des Gewebes unwiderruflich zerstört sind!
Dann kann es sein, dass deine Katze u. a. folgende Symptome zeigt:
- vermehrtes Trinken und Urinieren
- langsame aber stetige Gewichtsabnahme
- Müdigkeit
- weniger Appetit bis hin zur Futterweigerung (die vielen Gifte aus der Nahrung haben sich im Körper angereichert und ihr ist deshalb ständig übel…) und zu Erbrechen. Dann ist es aber wirklich allerhöchste Eisenbahn, dass du deine Katze einpackst und ein geriatrisches Blutbild machen lässt, den Blutdruck messen lässt und am besten sofort eine Urinprobe mit zum Tierarzt bringst (s. u.)!
Deshalb ist es wichtig, dass du mit deiner Katze regelmäßig zum Tierarzt gehst. Wenn du erst Symptome feststellst, ist es schon sehr spät → ¾ des Nierengewebes ist dann bereits verloren und kommt nicht mehr wieder!
3. Was untersuchen lassen bei der Vorsorge?
Die Leitlinien empfehlen ein jährliches »geriatrisches« Blutbild ab dem 8. Lebensjahr, da sind dann alle wichtigen Werte, u. a. Harnstoff und Kreatinin schon mit drin. Wie oben beschrieben sind das Stoffe, die eigentlich von den Nieren ausgeschieden werden und deren Menge im Blut ansteigt, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten.
Außerdem sollte man auch den Urin (spez. Gewicht und das Protein/Kreatinin-Verhältnis) mindestens einmal im Jahr untersuchen, dazu reicht eine einfache Urinprobe, die kannst du auch bei mir abgeben und ich messe das spez. Gewicht und schicke die Probe ins Labor für das U-P/C-Verhältnis. Bei Seniorenkatzen über 10 Jahren kannst du diese günstige Vorsorgeuntersuchung auch zweimal im Jahr durchführen lassen. Die Kosten liegen inkl. Porto bei etwa 15 Euro.
Mit diesen Untersuchungen kann man eine beginnende Niereninsuffizienz bei deiner Katze bereits im Frühstadium und somit bereits vor Eintreten der Symptome erkennen und behandeln!
Für ausführliche Informationen rund um das Thema empfehle ich dir diese Internetseite: http://www.felinecrf.info
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